Motocross Helm Ratgeber: Alles was Du über Helme wissen musst!

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[toc]Beim Motocross handelt es sich um eine besondere Motorrad-Sportart, bei der Du mit geländegängigen Motorrädern auch auf unwegsamen Wegen unterwegs bist. Unabhängig davon, ob Du diesen Sport wettkampfmäßig ausführst oder in der Freizeit im Outdoor-Gelände unterwegs bist, solltest Du auf jeden Fall einen sicheren Motocross Helm besitzen. Diese Helme fallen in erster Linie durch ihre längere Kinnpartie und ihrem länglichen Schirm auf. Dabei kannst Du einen solchen Motocross Helm durchaus auch beim Quad-Fahren verwenden.

Nachfolgend möchte ich Dir mit diesem Ratgeber die nötigen Informationen an die Hand geben, damit Du den für Deine Bedürfnisse passenden Motocross Helm finden kannst.

Welche Helmarten gibt es?

Bevor Du Dich für einen bestimmten Helm entscheidest, kannst Du Dich hier über die verschiedenen Helmarten informieren.

Der Motocross Helm

Motocross-Helme werden häufig auch nur als Cross-Helme bezeichnet. Wie ich bereits eingangs erläutert habe, fallen diese durch die spitz zulaufende und verlängerte Kinnpartie auf. Interessant ist der große Schirm, der nicht nur als Sonnen- und Regenschutz dient, sondern für eine optimale Belüftung sorgt. Im Grunde handelt es sich bei einem Motocross-Helm um einen Integralhelm mit großer Visieröffnung. Darüber hinaus verfügen diese Helme auch nicht über ein Visier. Wenn Du damit unterwegs bist, solltest Du Dir gleich eine passende Motocross-Brille zulegen. Diese Helme sind in erster Linie für sportliche Einsätze konzipiert. Wenn Du lieber länger Motorradtouren unternehmen möchtest, dann solltest Du lieber ein anderes Modell mit Visier wählen.

Der Enduro Helm

Eng verwandt mit dem Motocross-Helm ist der Enduro-Helm. Diese sind sowohl für den sportlichen Einsatz als auch für den Touren-Einsatz vorgesehen. Enduro-Helme besitzen einen kleinen und abnehmbaren Schirm oberhalb des Visiers. Im Unterschied zu einem Cross-Helm gibt es Enduro-Helme mit und ohne Visier. Diese Modelle verfügen über individuell einstellbare Belüftungen. Ebenso kannst Du bei diesen Helmen zum Teil das Innenfutter herausnehmen. Wenn Du gemischte Motorradtouren planst und ab und zu einmal querfeldein fahren möchtest, dann ist der Enduro-Helm die richtige Wahl.

Der Integral Helm

Zu den bekanntesten Helmen gehört der Integralhelm. Es handelt sich um einen geschlossenen Motorradhelm mit speziellem Kinnschutz. Das Visier kann bei Bedarf vollständig heruntergeklappt werden. Ebenso verfügen moderne Integralhelme über eine gute Belüftung. Sie eignen sich für jegliche Art von Straßenfahrten. Diese Motorradhelme sind relativ leicht. Sie bieten dennoch einen ausreichenden Schutz und sind bei Motorradfahrern sehr beliebt. Integral-Helme eignen sich auch für schnelle Autobahnfahrten.

Der Klapphelm

Eine besondere Art des Integralhelms stellt der Klapphelm dar. Im Unterschied zum vorgenannten geschlossenen Integralhelm lassen sich die Kinnpartie und das Visier nach oben klappen. Diesen Helm kannst Du besonders einfach aufsetzen. Bekanntermaßen bieten diese Motorradhelme ausreichend Platz als Brillenträger. Insgesamt sind diese Helme jedoch etwas schwerer. Experten sagen, dass diese Helme nicht ganz so sicher sind, wie die geschlossenen Integralhelme.

Die Halbschale bzw. der Jethelm

Wenn Du lieber mit einem Shopper gemütlich über die Lande cruisen möchtest, dann kann ein Jethelm bzw. eine Halbschale die richtige Wahl sein. Diese Motorradhelme gehören zu den Klassikern und werden gerne auch von Fahrern historischer Motorräder verwendet. Auffällig ist, dass diese Helme über keinen Kinnschutz verfügen. Jedoch gibt es Modelle mit und ohne Visier sowie mit und ohne Schirm. Diese Modelle können an den Seiten mehr oder weniger weit heruntergezogen sein. Nach der europäischen Norm ECE 22-05 müssen diese Helme so ausgeführt sein, dass sie ausreichend Stirn, Nacken und Ohren schützen. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass insbesondere bei einem Sturz Kinn und Nase ungeschützt sind.

Wie muss ein Motocross Helm sitzen?

Wenn Du Dich für einen bestimmten Motocross-Helm entschieden hast, dann kommt es auf die optimale Passgenauigkeit an. Wichtig ist, dass Dein Helm am ganzen Kopf fest sitzen muss. Keinesfalls darf der Helm zu groß gewählt werden. Wenn Du diesen ganz einfach über den Kopf stülpen kannst, ist dies ein Zeichen, dass der Helm für Dich zu groß ist. Idealerweise musst Du überall einen leichten Druck verspüren. Insbesondere sollte dieser auf den Wangen vernehmbar sein. Aufgrund der enganliegenden Helmpolsterung darfst Du nur schwer mit den Fingern dazwischen kommen. Wenn Du den Helm bewegst, dann sollte sich die Kopfhaut im Bereich der Stirn verschieben.

Achte darauf, dass die Helmpolsterung am Oberkopf im Scheitelbereich vollständig aufliegt. Zudem sollte der geschlossene Kinnriemen nicht am Kehlkopf liegen und das Schloss nicht unbedingt am Unterkieferknochen. Keinesfalls darf sich Dein Helm mit geschlossenem Kinnriemen ohne größeren Kraftaufwand nach vorne vom Kopf ziehen lassen.

Wie ermittle ich die richtige Helmgröße?

Aufgrund der Vielzahl an Motocross-Helmen ist es nicht immer einfach, die richtige Größe zu finden. Dennoch kannst Du Deine Kopfgröße relativ einfach bestimmen. Mit einem Maßband wird der Kopfumfang etwa 2 cm über den Augen im Bereich der Stirn, danach über den Ohren und letztlich am Hinterkopf ausgemessen. Interessant ist, dass der Kopfumfang in Zentimetern meistens auch der Nummer der Helmgröße entspricht. Dennoch fallen einige Modelle größer oder kleiner aus, sodass Du am besten Deinen neuen Helm erst anprobieren solltest.

Folgende Größenangaben sind wichtig:

  • Kopfumfang 51 bis 52 cm entspricht Größe XXS
  • Kopfumfang 53 bis 54 cm entspricht Größe XS
  • Kopfumfang 55 bis 56 cm entspricht Größe S
  • Kopfumfang 57 bis 58 cm entspricht Größe M
  • Kopfumfang 59 bis 60 cm entspricht Größe L
  • Kopfumfang 61 bis 62 cm entspricht Größe XL
  • Kopfumfang 63 bis 64 cm entspricht Größe XXL
Motocrosshelm kaufen: Welche Größe am besten passt

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Welche Sicherheitsstandards gelten für Motocross Helme?

Seit 1976 besteht hierzulande für Motorradfahrer eine Helmpflicht. Leider waren viele Fahrer ursprünglich nur mit unzureichenden Halbschalen oder Lederkappen unterwegs. Von daher schreibt § 21a der Straßenverkehrsordnung vor, dass Fahrer und Mitfahrer von Krafträdern, die schneller als 20 km/h fahren, ein geeigneter Schutzhelm zu tragen ist. Eine der wichtigsten Vorschriften ist die EU-Norm ECE 22, die die bis 1990 geltende DIN 4848 ersetzte. Wichtig zu wissen ist, dass die ECE 22 auch Ausnahmen enthält. So sind in Deutschland ebenfalls Helme ohne ECE-Prüfsiegel zulässig, solange diese entsprechend ihrer Bauart als Schutzhelm ausgeführt sind.

Auf welche Motorradhelm Normen sollte man in Deutschland & Europa achten?

Maßgeblich ist die europäische Norm ECE 22.05. Diese legt fest, welche Kriterien ein Motocross-Helm sowie auch ein anderer Motorradhelm erfüllen müssen, damit diese zum Fahren von motorisierten Zweirädern zugelassen werden dürfen. Grundsätzlich solltest Du nur nach einem Helm greifen, der über ein entsprechendes Prüfsiegel verfügt. Erkennbar ist dies in aller Regel an einem kleinen Aufnäher am Helmverschluss. Zu den wichtigsten Kriterien gehören:

  • Gute Stoßdämpfung
  • Ausreichender Widerstand der Helmschale gegen chemische Substanzen
  • Ein sicherer Verschluss
  • Ein ausreichend großes Sichtfeld
  • Hohe Widerstandskraft des Visiers gegen ein mögliches Eindringen von Fremdkörpern

Was hat es mit der Prüfnummer in den Helmen auf sich?

Das ECE-Prüfzeichen ist in den meisten Helmen dauerhaft eingenäht und häufig auch mit einer Klarsichtfolie geschützt. Es enthält in einem Kreis mit dem großen Buchstaben E und einer Ziffer die Kennnummer des Herstellungslandes. Daneben weist die Bezeichnung R22 auf die EU-Norm hin. Darunter beginnt eine längere Ziffernfolge mit 05. Die 05 steht für den aktuellen Stand der EU-Norm, gefolgt von der Zulassungsnummer. Darunter steht letztlich noch eine Zifferfolge für die Produktionsnummer.

Was ist das DOT Prüfsiegel?

Hinter der Abkürzung DOT steht die Bezeichnung für Department of Transportation. Es handelt sich um ein amerikanisches Prüfzeichen, welches hohen Qualitätsanforderungen entspricht. Ein Motocross-Helm it DOT-Prüfsiegel kann hierzulande genutzt werden. Einige Hersteller dieser Import-Helme versehen ihre Produkte neben dem DOT-Prüfsiegel noch mit einem ECE R22-05 Prüfzeichen. Durch diese Homologation kannst Du sicher sein, dass der Helm auch den Mindestanforderungen der EU-Norm entspricht.

SNELL vs DOT vs ECE Helmets - Motorcycle Helmet Safety Ratings - Jafrum.com

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Aus welchem Material sind Motocross Helme?

Die Lebensdauer eines Motocross-Helms hängt nicht nur von der regelmäßigen Benutzung, sondern auch vom Material ab. Diese Helme sind aus nachfolgenden Materialen hergestellt:

Polycarbonat und Polyamid

Helme aus Polycarbonat oder Polyamid gelten nach 5 Jahren als verbraucht und sollten dann ersetzt werden. Diese Materialien gehören zu den Thermoplasten und weisen eine hohe Festigkeit und Härte aus. Leider sind diese Helme nicht absolut UV-beständig und können daher schneller altern. Diese Motocross-Helme besitzen durch das Herstellungsverfahren bereits ihre Grundfarbe. Darüber hinaus sind diese Helme schon recht preisgünstig erhältlich.

Vorteile:

  • preisgünstig
  • einfaches Herstellungsverfahren
  • ausreichende Stabilität

Nachteile:

  • Kein hoher UV-Schutz
  • Können nachträglich nicht lackiert werden

Carbon und Fieberglas

Helme aus Carbon oder Fieberglas gelten nach 6 Jahren als verbraucht. Diese werden aus Matten und Gewebe mit Polyesterharz getränkt und unter Hitzeeinwirkung und Druck hergestellt. Diese Helme weisen ein leichtes Eigengewicht auf. Zudem sind sie unempfindlich gegenüber Lösungsmitteln, Chemikalien und allen anderen Umwelteinflüssen. Diese Helme gehören zu den Duroplasten und können Stöße besonders gut aufnehmen. Jedoch liegen die Preise hier höher, da das Fertigungsverfahren wesentlich aufwändiger ist. Eine abschließende Lackierung ist unbedingt notwendig.

Vorteile:

  • Leicht
  • Unempfindlich gegen Umweldeinflüsse
  • Unempfindlich gegen Lösungsmitteln und Chemikalien

Nachteile:

  • Teurer
  • Benötigen Lackierung
  • Aufwändiges Herstellungsverfahren

Welche Verschlusssysteme gibt es?

Wenn Du einen Motocross-Helm aufsetzt, dann muss dieser auch am Kinn ausreichend befestigt sein. Niemand möchte, dass sich der Helm, während der Fahrt selbständig macht. Aus diesem Grund werden verschiedene Verschlusssysteme unterschieden.

Der Doppel-D-Verschluss

Beim Doppel-D-Verschluss handelt es sich um die wohl gebräuchlichste Verschlussform. Zwei D-förmige Ringe werden durch den Kinnriemen geführt und sorgen für einen überaus sicheren Halt. Dein Motocross-Helm kann sich während der Fahrt nicht lockern. Jedoch ist dieser nicht ganz so einfach zu schließen und schon gar nicht mit Motorrad-Handschuhen.

Der Ratschenverschluss

Dieser Verschluss besteht aus einem Zahnriemen und einem Schließmechanismus. Du musst lediglich den Zahnriemen in den Verschluss schieben, sodass dieser einrastet. Mit einem solchen Ratschenverschluss kannst Du relativ schnell und einfach Deinen Helm befestigen. Wenn ein Hebel am Verschluss hochgeklappt wird, löst sich die Ratsche und der Zahnriemen kann herausgezogen werden.

Der Klick-Verschluss

Beim Klick-Verschluss musst Du eine Metallzunge in einen entsprechenden Klick-Verschluss schieben. Durch Einrasten wird eine zuverlässige Verbindung hergestellt. Jedoch sollte zuvor der Kinnriemen die richtige Länge aufweisen, damit der Helm auch wirklich sicher auf dem Kopf sitzt. Um die Metallzunge wieder zu lösen, musst Du entweder seitlich zwei Entriegelungsknöpfe drücken oder mittig auf einen einzigen Entriegelungsknopf.

Der automatische Sicherheitsverschluss

Hierbei handelt es sich um einen Schnellverschluss mit innovativer Kinnriemenschnalle. Über einen Schnellspanner wird der Kinnriemen mit einem Handgriff fixiert. Bei einem solchen Rastenverschluss musst Du nicht befürchten, beim Schließen die Haut am Kinn einzuklemmen. Einige Hersteller bieten ausschließlich ihre Helme mit automatischem Sicherheitsverschluss an.

Was zeichnet einen Hochwertigen Motocross Helm aus?

Ein guter Motocross-Helm muss nicht nur perfekt sitzen und gut aussehen, er sollte auch über zahlreiche Lüftungsöffnungen verfügen. Die meist Frischluft erreichen Helme mit offenem Visier, wobei jedoch eine gute Schutzbrille unabdingbar ist. Im hinteren Bereich findest Du zusätzliche Lüftungsöffnungen für die erwärmte Abluft, sodass Du unter dem Helm nicht so stark schwitzt. Vorteilhaft ist ein zuverlässiges Verschlusssystem. Dies ist bei den Top-Modellen mit einem sogenannten Notentriegelungssystem ausgestattet. Dies bedeutet, dass nach einem Unfall die Rettungssanitäter und Notärzte schneller den Helm von Deinem Kopf bekommen können.

Ein weiteres Kriterium stellt den Tragekomfort dar. Recht praktisch ist ein Helm, bei dem Du auch das Innenfutter wechseln kannst. Dieses lässt sich nicht nur ersetzen, sondern kann auch in der Passform genau Deinen Gesichts- und Kopfkonturen angepasst werden. Wichtig für einen guten Motocross-Helm ist, dass Du bei renommierten Markenherstellern sämtliche Verbrauchskomponenten und Ersatzteile nachbestellen kannst. So lassen sich zahlreiche Modelle auch nachträglich noch mit einem Visier ausstatten. Aber auch der Schirm oder der Verschluss sollte auswechselbar sein.

Bester MX Helm: Produktvergleich Einsteiger Mittelklasse und Profi

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Wie schwer sind Motocross Helme in der Regel?

Nachdem Du die richtige Größe gefunden hast, solltest Du Dir aber auch Gedanken über das Gewicht machen. Es macht wenig Spaß, wenn Du längere Zeit mit einem übermäßig schweren Helm unterwegs bist. Grundsätzlich solltest Du nach einem leichten Modell Ausschau halten. Folgende Angaben dienen hier als richtweisend:

  • Leichte Helme wiegen zwischen 1.000 und 1.300 Gramm
  • Mittelschwere Helme wiegen zwischen 1.300 und 1.600 Gramm
  • Schwere Helme wiegen ab 1.600 Gramm.

Neben Motocross Helmen ist auch Schutzausrüstung in Form von Brustpanzern, Jacken, Knie und Hosenprotektoren unverzichtbar. Mehr dazu findest Du im Ratgeber Portal von Patrick auf Motorradprotektor.de.